VFC Plauen verschenkt zwei Punkte durch späten Elfmeter
Der VFC Plauen ließ erneut wichtige Punkte liegen. Beim 2:2 gegen den VfB Auerbach reichte es erneut nur zu einer mäßigen Punkteausbeute. Dabei muss man das Ergebnis als leistungsgerecht werten, weil die Heimelf hellwach war, einen heißen Kampf anbot, wie es VFC-Trainer Sedat Gören schon in Vorbereitung auf das Spiel vorausgesagt hatte. Da müssen wohl einige Akteure im Plauener Team nicht richtig hingehört haben. Denn wie kann es sein, dass es nach 11 Sekunden 1:0 für den Gastgeber steht?
Genauso ging es los. Der VFC Plauen lag nach 11 Sekunden hinten. Cedric Graf marschierte von der Mittellinie Richtung Plauener Tor. Ohne Gegenwehr machte er einen Schlenker nach innen und brachte seine Farben frühzeitig in Führung. Das machte Mut und die erste viertel Stunde gehörte den Gastgebern mit weiteren Möglichkeiten. Danach fand der VFC Plauen besser ins Spiel. Tyron Profis und Matheus Beal erarbeiteten sich die ersten Möglichkeiten und in der 33. Minute erzielte Amaar Hussain den aufmunternden Ausgleich. Jetzt war der VFC Plauen richtig in Fahrt. Mit Glück und Geschick verteidigte der VfB Auerbach sein Tor bei einem weiteren Versuch von Hussain und einer Möglichkeit von Johan Martynets. Als auch Beals Ball in den Händen von VfB-Torwart Birke landete, ging es mit einem 1:1-Remis in die Pause – leistungsgerecht.
Der VFC Plauen kam gut in die zweite Halbzeit. Gabriel Michalek wurde bei seinem Durchbruch in den Strafraum unsanft gebremst. Den fälligen Elfmeter verwandelte Profis sicher. Nur zwei Minuten später hätte Martynets das 1:3 erzielen müssen, scheiterte aber an Auerbachs Torhüter. Der VFC Plauen hatte das Spiel in der Hand. Genau in diese Zeit pfiff Schiedsrichter Schlömann ein Handspiel der Gästeelf im Strafraum. VFC-Torhüter Simon Schulze hielt ihn und Plauen lag weiter vorn. Für Martynets ergab sich eine weitere Chance, das Ergebnis festzumachen. Doch Birke klärte erfolgreich. Danach gewann der VfB wieder die Oberhand im Spiel. Die sich ergebenen Konter spielte der VFC schlampig zu Ende. Nun verteidigten die Plauener mit Glück und Geschick bis zur besagten 96. Minute. Da will Schiedsrichter Schlömann ein Foulspiel eines Plaueners gesehen haben. Den zumindest umstrittenen Elfmeter verwandelte Graf, obwohl Schulze noch dran war, zum 2:2-Ausgleich. Umstritten deshalb, weil selbst Auerbacher nach dem Spiel sagten, dass sie bei der Entscheidung Glück hatten. Sei es, wie es sei. Am Ende geht das Spielergebnis in Ordnung, eben mit einem bitteren Beigeschmack in der 96. Minute.
VFC-Trainer Seat Gören zeigte sich verärgert über das frühe Gegentor: „Da passen wir einfach nicht auf und lassen den Gegner laufen, unglaublich.“ Aber auch sonst machte das Spiel ihn sehr nachdenklich: „Wir kamen in der zweiten Halbzeit gut raus, den Elfmeter bekommen, der auch einer war. Dann hatten wir mit Johann Martynets die Möglichkeit zum 3:1. Dann gab es vor dem Elfmeter mit Amaar Hussain die Möglichkeit, die er zu leichtsinnig abschließt. Und den letzten Konter müssen wir besser abschließen, die Entscheidung besser treffen. Dann haben wir viel zu defensiv verteidigt. Wir hätten uns besser herausschieben müssen. Dafür haben die Spieler, der Kapitän, die Kette einfach die Verantwortung. Das haben wir nicht gemacht. Je tiefer wie gefallen sind, desto schwieriger wurde es für uns, da wieder herauszukommen. Wir haben um den Ausgleich gebettelt. Dann zwei Elfmeter in sechs Minuten zu pfeifen, ist für mich unterirdisch, zumal der zweite Elfmeter, der zum Tor geführt hat, gar keiner war. Ich habe meinen Spieler gesprochen, der Spieler habe sich selber verhakt. Er habe ihn gar nicht berührt. Das finde ich einfach bitter. Seit Wochen geht es so, dass sich die Entscheidungen gegen uns richten. Das kann man so nicht dulden. Wo soll das hinführen? Die Punkte hätten uns gut getan, jetzt treten wir auf der Stelle. Wir sind alle frustriert. Trotzdem, wir müssen weiter machen, Gas geben und versuchen, die kommenden Spiele für uns zu entscheiden, was schwer wird, wenn man uns von außen immer wieder ein Bein stellt, Entscheidungen trifft, die wir nicht beeinflussen können.“
Fazit zum Spiel: Ein 2:2 auswärts und dann noch ein Derby ist an und für sich kein schlechtes Ergebnis. Nimmt man aber die Zielstellung als Messlatte, ist der eingefahren Punkt einfach zu wenig. Man muss einfach einige der vielen guten Möglichkeiten nutzen, dann bringt man das Spiel auch erfolgreich zu Ende. Das müssen sich die VFC-Spieler ankreiden lassen. Einflüsse von außen, wenn es die geben sollte, sind dann belanglos.
VFC Plauen: Schulze – Schubert (gelbe Karte, 74. Limmer), Michalek, Sponer (gelbe Karte), Tanriver – Haake (gelbe Karte), Beal – Habermann, Hussain (88. Wagner), Martynets (74. Plank) – Profis (88. Kämpfer).
Tore: 1:0 Graf (1.), 1:1 Hussain (33.), 1:2 Profis (47.), 2:2 Graf (90.+6.)
Zuschauer: 1.906
Schiedsrichter: Christian Schlömann

Text und Fotos: Ilong Göll